Train à Grande Vitesse

Train à Grande Vitesse
TGV im Gare de Lyon

Natürlich war ich etwas zu früh am Bahnhof, was nicht weiter schlimm war, denn so konnte ich noch einen Kaffee holen (auch wenn Vicafe leider noch nicht offen war). Am Bahnhof gab es eine spannende Mischung von Leuten, ein Drittel sah so aus, als würden sie verreisen, mit Koffer und Rucksack. Der Rest sah eher so aus, als würden sie direkt aus dem Freitagsausgang zurückkommen.

Zwei Sitze im TGV. Auf dem Tisch hat es verschiedene Gegenstände, inklusive einem Kaffeebecher.
Sitzplatz am Ende des Wagen

Die Plätze waren schön, mit genug Platz, auch für die Beine, also sicher erheblich besser als im Flugzeug. Wie im Flugzeug hat der TGV ganz viele Durchsagen (auf Französisch, Deutsch und Englisch, in dieser Reihenfolge). Und offenbar darf man nur bis zwei Minuten vor der Abfahrt noch einsteigen, das war mir auch neu. Wir sind pünktlich um 07.34 im nebligen Zürich abgefahren.

Nach Basel ging es direkt über die Grenze nach Mulhouse. Von der eigentlichen Grenze merkt man wirklich nichts, Schengen sei Dank. Nur das Zugpersonal hat sich verändert, es wurde primär Französisch gesprochen und das Bordbistro war nun geöffnet.

Das Bordbistro ist Stil der Zeit stehengeblieben.

Auch ist mir aufgefallen, dass die Zeit an den Haltestellen in Frankreich merklich verkürzt ist. Kaum haben wir gestoppt, kommt die Durchsage, dass der Zug nun abfahren wird und die Türen darum freigegeben werden müssen.

Die Zeit im Zug habe damit genutzt, die App für den ÖV in Paris zu verstehen. So ganz einfach ist das nicht, weil es so viele verschiedene Tickets gibt und auch das Zonensystem in Paris ist mir bis jetzt nicht vollkommen verständlich. Wenigstens sieht es so aus, als könnte man seit den Olympischen Spielen (mindestens zeigt die App das Logo der Olympischen Spiele in Paris) Tickets mit dem Handy lösen. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich ein Tagesticket lösen und das dann auf mein Handy und Uhr laden, was eigentlich sehr toll wäre.

Sowieso ist es noch spannend, eigentlich alle Bahntickets sind digital. Für den TGV ist es so, dass man ein PDF ausdrucken oder direkt aufs Handy laden kann, was ich natürlich gemacht habe.

Meine Sammlung an digitalen Zugtickets für die nächste Zeit.

Ansonsten war die Fahrt angenehm unspektakulär. Der Zug fährt schnell, aber es fühlt sich nicht übertrieben schnell an. Die Sitze sind angenehm, aber der Wagen ist doch etwas in die Jahre gekommen, die aktuellste Neuerung sind die Spender für Händedesinfektion, welche überall verteilt sind.

Die Fenster sollten wieder einmal gründlich geputzt werden, denn so sieht man die französische Landschaft, mit grünen Hügeln, Wäldern und auch vereinzelten Ortschaften ein wenig durch eine milchig staubige Scheibe.

Natürlich darf im TGV die Anzeige mit der aktuellen Geschwindigkeit nicht fehlen. Die maximale Geschwindigkeit war knapp 300 km/h, was schon richtig schnell war.

Nun in Paris angekommen ist der Plan der Folgende: Etwas Essen finden, das Metro-System verstehen und dann ab ins Hotel.


Oliver Kamer

Oliver Kamer

Unterwegs